Turnierhundsport:
Diese
Sportart gibt es seit den 80er Jahren und wird nur in
Deutschland betrieben. Allem voraus geht der Abschluss einer
Begleithund-Prüfung (BH), wie auch bei allen anderen
Sportarten, wie Vielseitigkeits-Prüfung (VPG), Agility oder Obedience, um ins Turniergeschehen
einzugreifen. Hierbei steht die Sportlichkeit vom Team Mensch
und Hund im Vordergrund. Das Mindestalter des Hundes liegt bei
15 Monaten
Wesentliche
Unterschiede zum Agility sind: Alle
Laufsparten (Slalom, Dreisprung und Hindernislauf) müssen vom
Hundeführer mitgelaufen werden. Die Vielfältigkeit der
Hindernisse ist geringer und stehen
immer in festgelegter Reihenfolge. Der Hund arbeitet nicht
alleine, er kann jederzeit korrigiert werden und Hilfen
erhalten. Der Hund wird generell links geführt. Beim Vierkampf
wird jedes Mal eine Unterordnung vorgeführt, welche
mitentscheidend für das Endergebnis ist.
Es
gibt einfache Varianten, wie z.B. Hindernislauf: (Dieser kann,
einzeln gelaufen, als Einstieg für jeden Anfänger, nur
empfohlen werden, da es eine von nur zwei Disziplinen ist,
wofür man keine Begleithundprüfung
benötigt. Es bringt einfach nur Spaß für Hund und Mensch, doch
Obacht, auch hier zahlen sich ein Grundgehorsam und etwas
übung positiv auf das Punktekonto aus!
Ein
gerader oder in L-Form verlaufender 75 Meter langer Parcours
mit in bestimmter Reihenfolge bestückter Hindernisse muss
fehlerfrei und schnell überwunden werden. Es gibt folgende
Hindernisse:
einfache
Hürde (für Hunde unter 50 cm Größe beträgt die Höhe 40cm, bei
über 50 cm sind es 50cm) Kletterwand, Tunnel, Laufsteg, Tonne,
Reifen, Doppelsprung und noch mal die einfache Hürde. Der
Hundeführer läuft parallel zur Hindernisbahn mit, beim Letzten
(Hundeführer oder Hund) wird die Zeit im Zieltor gestoppt. Jedes ausgelassene
Hindernis (es gibt 8 davon) bedeutet 4 Strafpunkte, die der
Gesamtlaufzeit beider Durchgänge zugezählt werden, also
negativ ins Gewicht fallen.
Die
Königsdisziplin aller Turnierhundsportler ist der Vierkampf
(VK):
Hierbei gibt es drei
Schwierigkeitsstufen!
Hier beginnt
man mit einer Unterordnung,
d. h. eine bestimmte Reihenfolge an Gehorsamsübungen wird
einmalig vorgeführt. Dazu gehört eine Leinenführigkeit,
Freifolge, beides ist in verschiedenen Laufschrittarten zu
absolvieren, Sitz aus der Bewegung, Platz aus der Bewegung mit
Herankommen des Hundes, unter Verwendung lediglich der
Kommandos Fuß, Sitz, Platz und Hier.
Dabei ist eine technisch präzise Ausführung von entscheidender
Bedeutung.
VK1:
Leinenführigkeit und Freifolge jeweils 15 Schritte geradeaus,
Kehrtwende und wieder zurück in einer, normalen Schrittart,
danach geht’s in den Winkel mit zwei Rechtswenden, auch
jeweils 15 Schritte, danach kehrt und zwei Linkswenden wieder
zurück.
Die Sitzübung
wird aus der Bewegung durchgeführt, der Hundeführer entfernt
sich 15 Schritte und holt den Hund danach wieder ab. Die
Platzübung aus der Bewegung, hier entfernt sich der
Hundeführer 30 Schritte und ruft den Hund ab, dieser hat
gerade vorzusitzen und auf Kommando in die Endgrundstellung zu
gehen.
VK2:
Der Hund wird bereits in der Freifolge vorgeführt und hat
dabei 50Schritte geradeaus zu gehen, danach kehrt und jeweils
10 Schritte in drei verschiedenen Laufschrittarten (schnell,
langsam, normal) vorzuführen. Danach geht es in den Winkel,
der identisch ist wie beim VK1. Bei der Sitzübung aus der
Bewegung hat sich der Hundeführer 30 Schritte zu entfernen und
holt den Hund wieder ab. Auch bei der Platzübung entfernt sich
der Hundeführer 30 Schritte und ruft den Hund ab, dieser sitzt
zuerst vor und geht danach in die Endgrundstellung. Zuletzt
erfolgt eine Stehübung, welche auch aus der Bewegung ist, man
entfernt sich 30 Schritte und ruft den Hund heran.
VK3:
Auch hier beginnt die Unterordnung bereits in Freifolge,
Schrittartenwechsel und Winkel wie bereits beim VK 2. Die
Sitzübung aus der Bewegung mit 30 Schritten Entfernung. Bei
der Platzübung hat man diese aus dem Laufschritt zu
absolvieren, der Hund wird aus 30 Schritten Entfernung
herangerufen. Auch die Stehübung erfolgt nun aus dem
Laufschritt, auch hier entfernt man sich 30 Schritte und ruft
anschließend ab.
Vierkampf (UO)
Beim Slalom ist ein Torlauf,
welcher der Länge nach variert, im
VK1 sind 55 m, im VK2 65m und im VK3 75 Meter aufgebaut, wo
beide (Mensch und Hund) alle im Zick-Zack gestellten Tore
durchqueren müssen. Es bedarf einer guten Lauftechnik, um
zwischen den einzelnen Toren die Richtung zu ändern. Von
Vorteil ist es dabei, wenn der Vierbeiner möglichst nah am Fuß
geführt werden kann. Jedes verpasste Tor wird mit 4
Strafpunkten versehen. Diese Laufdisziplin ist zweimal zu
bewältigen, ebenso auch die beiden Verbleibenden, wobei am
Ende die Laufzeiten zuzüglich der entstandenen Strafpunkte
zusammengerechnet werden, in Punkte umgewandelt werden u. mit
den, vom Leistungsrichter, verteilten
Punkten für die Unterordnung zusammengezählt werden.
Der Hürdenlauf erfordert
schon ziemlich viel Disziplin von dem Starterteam. Auch hier
gibt es verschiedene Schwierigkeitsgrade: Beim VK1 und 2 sind
es insgesamt vier 30cm hohe Hindernisse im Abstand von 10m und
auf halber Strecke mit einer Wendestange versehen, wo man in
U-Form wieder kehrt macht, welches eine Gesamtlaufstrecke von
60m beträgt. Hierbei muss das Team auf gleicher Höhe
sein,
d. h. während der Hund springt muss der Hundeführer
beim VK1 parallel zu den Hindernissen nebenherlaufen,
ansonsten werden 2 Strafpunkte, die der Gesamtlaufzeit
abgerechnet werden bei VK 2 und 3 muss der Hundeführer sogar
mitspringen. Ist der Hund voraus
oder hinterher gibt Beim VK 3 gibt es 6 Hürden auf insgesamt
80 m, wobei nach 3 Hürden gewendet wird, welcher jedoch nur
einmalig durchlaufen wird.
Zum Abschluss
kommt noch der Hindernislauf, der wie
bereits vorab erklärt auch einzeln absolviert werden kann.
Alles in allem schon ein anspruchsvolles Programm, so ein
Vierkampf, was man nicht unterschätzen sollte.
Der Geländelauf erfreut sich
großer Beliebtheit. Je nach Kondition von Mensch oder Hund
kann man zwischen 2 und 5 Kilometern auswählen.
Der Hund muss an der Leine, die bis zu 2 Meter lang sein darf,
verbleiben. Alle Teilnehmer werden im Minutentakt nach
einander losgeschickt. Bei überholversuchen darf man natürlich
niemanden behindern. Der Gehorsam holt einen einfach bei jeder
Sportart wieder ein und ist deshalb unerlässlich, um fair und
umsichtig durch die Welt zu "laufen". Man darf einen
professionellen Bauchgurt verwenden, sodass der Hund einen
mitziehen darf. Auch hierbei wird eine Zeit gestoppt, doch
manchmal ist dabei sein wirklich alles und sich damit gesund
halten, ist dabei ein nicht zu vernachlässigender
"Nebeneffekt"!
Es gibt auch
einen "Mannschaftskampf" (CSC). Hierbei ist
ein dreiteiliger Parcours mit unterschiedlichen
Schwierigkeitsgraden aufgebaut. Jedes Team steht an einem
Start. Erst wenn der Erstgestartete durch sein Zieltor läuft, darf der nächste seinen
Abschnitt beginnen. So verhält es sich auch mit dem dritten
Paar. Nach zwei Durchläufen werden die begangenen Fehler
(Auslassen eines Hindernisses bedeutet minus 4 Strafpunkte,
Abwurf eines Hindernisses 2 Punkte Abzug) von der
Gesamtlaufzeit abgerechnet und so eine bereinigte Endzeit
ermittelt.
Um
keine Disziplin unerwähnt zu lassen, hier noch eine
Erläuterung zum QSC. Es ist auch für den geübten
Anfänger geeignet, da hierfür keine bestandene Begleithundprüfung von Nöten ist. Aber
hierbei gibt es durchaus kleinere Tücken: Sollte ein Hindernis
nicht genommen worden sein, muss es solange versucht werden,
bis es gelingt, bevor man weitermachen darf. Dies lässt
durchaus die gestoppte Zwischenzeit in die Höhe schnellen.
Doch aufgepasst, hat man selbst nicht bemerkt, dass ein
Hindernis vergessen wurde, wird man am Schluss nachträglich
disqualifiziert. Im ersten Durchgang ist es wichtig, unter die
letzten 16 zukommen, erreicht man nicht das Achtelfinale, ist
danach Schluss. Ab dem Achtelfinale bekommt man jeweils einen
direkten Gegenspieler zugeteilt, der zeitgleich auf einer
baugleichen Nebenbahn läuft. Hier ist nur der weiter, welcher
zuerst im Ziel eintrifft. Bei diesem
Sportart handelt es sich um einen Rundparcours, der von einem
Tisch aus gestartet und auch wieder darauf beendet
wird.